Intermittierende Überdruckinhalation (IPPB= Intermittend positive pressure breathing)
Was ist eine IPPB Überdruckinhalation?
Das Ziel der Therapie ist es, über einen leichten Druck ein möglichst hohes Atemzugsvolumen zu erreichen. Dabei kann der Druck individuell reguliert werden. Durch die IPPB-abhängige Erweiterung der Atemwege werden Sekretmembrane gelöst und die dahinterliegenden atelektatischen Lungenareale wieder belüftet.Unter einer Überdruckinhalation versteht man ein vom Patienten gesteuertes, mit positiv intermittierendem Druck durchgeführtes Atemmanöver.
Der Sekretabtransport erfolgt durch die Zilientätigkeit und den Hustenstoß.
Bereits nach Tagen oder Wochen der Behandlung können Verbesserungen des Lungenvolumens, der Atemgase und der Atemtechnik festgestellt werden. Genau und gerade deshalb ist es wichtig, die IPPB-Therapie bereits präoperativ vor geplanten operativen Eingriffen durchzuführen. Die Patienten erreichen somit im Anschluss nach einem weiterführenden, postoperativen Training schneller den gewünschten Weaningeffekt, welcher widerum zu einer verkürzten Krankenhausverweildauer, verminderter Medikamentengabe und somit auch zur Kostenersparnis im Gesundheitswesen beiträgt.
Hauptanwendungsgebiete Überdruckinhalation
Hauptanwendungsgebiet findet das anerkannte Behandlungskonzept der IPPB Therapie in der Behandlung von chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen wie z.B.:
- COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung)
- Asthma Bronchiale
- respiratorische Insuffizienz
- Lungenfibrose
Weitestgehend wird ein Vernebler zur zusätzlichen Medikamentengabe von z.B. Bronchodilatatoren oder Sekretolytika genutzt, welcher kleinste Partikel erzeugt, die bis in die tiefsten Lungenareale vordringen können. Dabei sollte beachtet werden, dass die Anwendung mit einem Mundstück deutlich effektiver ist, als mit einer Atemmaske. Durch eine unterstützte langsame und tiefe Inspiration kommt es zu einer verbesserten Aerosol-Deposition (auch PSI - Pressure Support Inhalation).
Funktionsprinzip Überdruckinhalation mit dem Alpha 300
Bei der IPPB Therapie wird den Atemwegen während der Inspiration Luft mit erhöhtem positiven Druck zugeführt.
Daraus resultieren positive Wirkungen wie Vorbeugung oder Besserung von Atelektasen, mechanische Dilatation der Bronchien und Lungen, Verbesserung der Zufuhr und Resorption von Aerosolen, Förderung des Abhustens von Bronchialsekret bei gleichzeitiger Aerosoltherapie, Verhinderung pulmonaler Stauungen auf Grund von Lungenödemen, Erleichterung der Atmung bei geschwächten Patienten. Die minderbelüfteten Bereiche der Lunge werden mit dieser Therapieform offengehalten und können somit nicht zusammenfallen. Dies verhindert einen Kollaps der Atemwege (Atelektasenprophylaxe). Ein leistungsstarker und geräuscharmer Kompressor sorgt für eine gute Vernebelung mit hoher Strömungsgeschwindigkeit. Ein gegen Ende der Inspirationsphase reduzierter Gasflow begünstigt die intensive Verteilung der zu transportierenden Medikamente in der Lunge. Moderne IPPB-Geräte erlauben die stufenlose Einstellung eines variablen Ausatemwiderstandes und die manuelle Auslösung des inspiratorischen Triggerkriteriums. Das Gerät arbeitet in der Inspirationsphase mit einem fest einstellbaren, positiven endexspiratorischen Druck (auch PEEP genannt) und sorgt somit für eine tiefe und regelmäßige Ventilation der Lunge.
Weiterführende Informationen zum Thema:
Studien belegen die effektive IPPB-Therapie.